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Mail an den eigenen Remailer senden

  1. Ohne Remailer-Frontend
  2. Mit Potato

Vorteile

  1. Mail, die nicht aus einem gewöhnlichen Email-Client ins Internet gesendet, sondern lokal an den eigenen, lokalen Remailer geleitet wird, wird zunächst Teil seines Nachrichten-Pools. Nach der Verarbeitung sind diese Nachrichten nicht mehr von Dummy-Mail oder den Mails anderer Nutzer des Remailers zu unterscheiden. Die eigene Mail verlässt den Rechner erst, nachdem sie so vom Remailer "anonymisiert" worden ist.
  2. Die Einstellungen des Remailers sind für die Verarbeitung und das Versenden der Nachrichten maßgeblich. Dadurch kann mancher Aufwand entfallen, wie die Festlegung von Random-Remailern , wenn statt dessen Kommandos verwendet werden, die ohnehin die Auswahl zufälliger Remailer zur Folge haben:

    Remix-To: random,random,random

    oder

    Encrypt-To: random,random,random

    "Latent-Time" Header können wegfallen, weil die "Latency"-Werte des Remailers wirksam werden.

  3. Remailer-Statistiken werden den Einstellungen entsprechend regelmäßig und automatisch durch Reliable geladen, die Pflege weiterer Listen für Remailer-Hilfsprogramme und den Mixmaster-Client kann entfallen.
  4. Der erste Remailer muss in redundanten Mixmaster-Ketten stets der Gleiche sein. Wird an dieser Position der eigene Remailer eingesetzt, ist i.d.R. nur noch die letzte Position der Kette kritisch fuer ihren Erfolg.

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Vorgehensweise ohne Remailer-Frontend

Das einfache Speichern unverschlüsselter oder verschlüsselter Remail-Requests im Mailin-Verzeichnis von Reliable, führt nicht zum Erfolg, da der Remailer bestimmte Einträge in eingehender Mail erwartet.
Normale, vom POP3-Server abgerufene Mail bekommt einen Header

From pop3@Reliable

Fehlt diese Zeile, wird die Nachricht gelöscht und nicht verarbeitet.

Nachrichten, die den Remailer verschlüsselt erreichen, werden mit Hilfe von PGP oder Mixmaster entschlüsselt. Danach erhalten Sie einen Header

From pgp.decrypted@Reliable

Im Falle eines PGPOnly-Remailers werden alle eingehenden Klartext-Nachrichten gelöscht, wenn sie nicht diese Zeile enthalten.

Also muss abgehender Mail, die den eigenen Rechner nicht verlassen soll und lediglich im Mailin-Verzeichnis von Reliable abgespeichert wird, einer der beiden Header hinzugefügt werden; im Falle bereits verschlüsselter Mail, stets der erste. Außerdem muss der To-Header für den Remailer genannt werden. Eine verschlüsselte Mail sollte also folgendermaßen beginnen:

From pop3@Reliable
To: remailer@adresse.com


::
Encrypted: PGP

-----Begin PGP Message-----
Version: 2.6.3in

Eigentlich sollte aber die eigene abgehende Mail durch den Remailer ohnehin vor dem Versenden verschlüsselt werden. Sie kann daher auch als unverschlüsselter Klartext ins Mailin-Verzeichnis wandern. Es ist lediglich erforderlich, den Kopf der Nachricht anzupassen:

From pgp.decrypted@Reliable
To: remailer@adresse.com


::
Anon-To: zieladresse@egal.de
Remix-To: random,random,random
Encrypt-To: random,random,random
Latent-Time: 4r
Cutmarks: +++++
Inflate: 11r

##
Subject: irgendwas

Text text text text

+++++

Reliable behandelt im Anschluss die so formatierten Mails, als seien sie aus dem Internet abgerufen worden.

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Nachrichtenschablonen und Stapelverarbeitungsdatei

Das ganze Verfahren lässt sich mit Hilfe von Schablonen und einer Batch-Datei vereinfachen. Dazu wird eine Text-Datei abgespeichert, die bereits die nötigen Kopfzeilen, die "leeren" Remailer-Kommandos und eventuell Mail-Header enthält, die häufig verwendet werden. Eine Batch-Datei kopiert diese Schablone, gibt der Kopie einen separaten Dateinamen und sorgt nach der Fertigstellung der Mail für ihr Verschieben in das Mailin-Verzeichnis von Reliable.

Beispiel einer Mail-Schablone

From pgp.decrypted@Reliable
To: remailer@adresse.com

::
Anon-To:
Remix-To:
Encrypted-To:
Remail-To:
Latent-Time:
Inflate:
Rand-Hop:
Cutmarks: +++++

##
Subject:
From: Benutzerdefiniert <from@fantasie.de>
Newsgroups:


+++++

Beispiel einer zugehöhrigen Batch-Datei:

Hier wird erwartet, dass die obige Schablone als D:\Reliable\stmail.txt abgelegt wird. Beim Aufruf der Stapelverarbeitungsdatei gibt der Benutzer einen Namen für die Maildateien an, z. B.:

c:\mail.bat anon

Es entstehen bis zu vier Dateien anon.1 bis anon.4 , bis der Benutzer darauf aufmerksam gemacht wird, dass er einen neuen Namen angeben muss. Will man in einem Durchgang mehr als vier Mails erzeugen, lässt sich das Beispiel einfach erweitern.

@Echo Off

:start
copy d:\reliable\stmail.txt e:\%1.txt
edit e:\%1.txt

ECHO   Mail umbenennen und an Reliable senden?

CHOICE /c:JN /N
if errorlevel 2 goto naechste
if exist e:\%1.1 goto mail2
Ren e:\%1.txt %1.1
copy e:\%1.1 d:\reliable\mail\mailin
goto naechste

:mail2
if exist e:\%1.2 goto mail3
ren e:\%1.txt %1.2
copy e:\%1.2 d:\reliable\mail\mailin
goto naechste

:mail3
if exist e:\%.3 goto mail4
ren e:\%1.txt %1.3
copy e:\%1.3 d:\reliable\mail\mailin
goto naechste

:mail4
if exist e:\%1.4 goto fehler
ren e:\%1.txt %1.4
copy e:\%1.4 d:\reliable\mail\mailin
Goto Fehler

:naechste
ECHO    Naechste Mail schreiben?

CHOICE /c:JN /N
if errorlevel 2 goto Ende
Goto start

:Fehler
ECHO   Bei Bedarf Batch-Datei neu starten
ECHO   und neuen Namen vergeben
pause

:Ende
cls
c:
cd e:\
Dir /w /p

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Reliable mit Potato verwenden

Hintergrund

Unter Umständen kann es dennoch vorteilhaft sein, einen Remailer-Client zum Erzeugen verschlüsselter Remail-Requests heranzuziehen, z. B. wenn redundante Mixmaster-Ketten oder Nym-Mail generiert werden soll.

Wie oben gezeigt wurde, muss jede eingehende Mail, die von Reliable entschlüsselt werden soll, mit einer Zeile
From: pop3@Reliable
beginnen.

Empfängt Reliable Mail über einen POP3-Account, wird die Zeile automatisch eingefügt.

Sollen aber Mails, die von Potato erzeugt wurden, den eigenen PC nicht gleich verlassen, sondern zuerst vom lokalen Reliable-Remailer verarbeitet werden, kann man die Zeile auch vorher manuell in die Nachrichten einfügen.

Empfehlung zur Vorgehensweise

Ein Problem, auf das ich recht schnell gestoßen bin:

Potato benennt Ausgangsdateien stets mail.$20, mail.$21 u.s.w.
Werden diese Mails nicht gleich von Reliable verarbeitet, sondern verbleiben eine Zeit lang im MAILIN-Verzeichnis, werden sie leicht vergessen und zu einem späteren Zeitpunkt einfach von neuen Potato-Mails überschrieben.

Daher kann das Ausgangsverzeichnis von Potato gleichzeitig das MAILIN-Verzeichnis von Reliable sein. Potato wird dann für neue Mail stets auch neue Dateinamen verwenden und die alten nicht überschreiben.

Wichtig:
Vor der Verarbeitung muss so allerdings sichergestellt sein, dass alle Dateien mit der Zeile
From: pop3@Reliable
beginnen, oder sämtliche von Potato erzeugten Ausgangsdateien werden von Reliable vernichtet .

Alternativ kann Potato ein eigenes Ausgangsverzeichnis verwenden; die Mails verbleiben dort bis unmittelbar vor dem Start einer Verarbeitungs-Sitzung in Reliable. Jetzt werden Sie um die From-Zeile ergänzt und ins MAILIN-Verzeichnis verschoben. - So mache ich es.

Die folgende Batch-Datei starte ich nach Abschluss der Potato-Sitzung. Sie lädt die erzeugten Remailer-Nachrichten in den DOS-Editor (Meiner kann bis zu 9 Text-Dateien gleichzeitig öffnen), gibt mir Gelegenheit alle Mails für Reliable vorzubereiten und kopiert sie im Anschluss ins MAILIN-Verzeichnis von Reliable.

@echo off

; From: pop3@Reliable steht in der Datei pop3.txt
; Mit der Kopierfunktion des DOS-Fensters unter Win95
; in die Zwischenablage kopieren (geht schneller).

type d:\util\pop3.txt
pause

; Ins Ausgangsverzeichnis von Potato (RAMDisk) wechseln

e:
cd e:\out

; Alle Dateien mail.$* in den Editor laden
; Dort den kopierten Text einfügen

Edit mail.$*

; Fertige Mail kopieren (oder verschieben).
; Dateien mit identischen Namen werden dabei evtl.
; ÜBERSCHRIEBEN und sind damit verloren!!

copy mail.$* c:\reliable\mail\mailin

; Zur Kontrolle MAILIN-Verzeichnis anzeigen

dir /p /w c:\reliable\mail\mailin
pause
CLS

Zugeständnis

Ein Remailer-Client wie Jack B. Nymble, der bereits auf die Zusammenarbeit mit Reliable ausgerichtet wurde, kann dieselben Aufgaben routinemäßig ausführen. Die oben genannten Schritte fallen dann alle weg.
Man sollte sich also überlegen, evtl. gleich auf Jack B. Nymble umzusteigen, um den lokalen Remailer optimal einsetzen zu können. Absolut unumgänglich ist das aber nicht, wie hier gezeigt wurde.

Der Vollständigkeit halber: Links

Potato-Software : Potato, Jack B. Nymble, Decrypt, Reliable
http://www.bigfoot.com/~potatoware/
Potato-Software : Deutsche Dokumentation zu Potato, Jack B. Nymble, Decrypt, Reliable
http://www.franken.de/privacy/potato.htm

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Nürnberg, 18. November 1998
Michael Uplawski < der_ups@gmx.net >