Jena. (tlz/tb) Die Internet-Adressen Schnapphans.de und Hanfried.de hat sich ein Jenaer Software-Firma gesichert. Ein Mann aus Cottbus darf seine private Internet-Seite Jenaer.de nennen, Isserstedt.de führt zu einem Unternehmen in Hagen und Jenaer Naturschönheiten wie Paradies.de oder Saaletaal.de gingen ebenfalls an auswärtige Firmen weg.
Um die Domains genannten Seitennamen im World-Wide-Web hat auch in Jena ein Wettlauf begonnen. Weil´s jede Adressierung nur einmal gibt, heißt die Devise: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst! Dienstleister tun das Übrige, um mit immer weiter sinkenden Registrierungsgebühren mehr und mehr Privatleute für eine private .de-Domain zu begeistern. Thomas-Müller.de oder Sabine-Meier.de sind längst nicht mehr zu bekommen - auch Roehlinger.de ist schon vergeben - aber nicht an Jenas OB."Das Internet wird zunehmend als Stichwortregister missbraucht", meint Lutz Donnerhacke vom Verein Thüringen-Netz. Der Jenaer kandidiert für einen der Direktorenposten des international besetzten Gremiums ICANN, in dem Richtlinien für die Internetverwaltung bestimmt werden. Wichtigste Aufgabe des Gremiums müsse es sein, heutige Bestimmungen an die rasante Entwicklung des Mediums anzupassen. Markenrechts-Streitigkeiten bräuchten dann nicht mehr so oft vor Gericht. Zum Beispiel die Domain Mercedes.de. Hat darauf tatsächlich nur der bekannte Automobilhersteller Anspruch oder könnte nicht auch ein gleichnamiger Möbelhersteller oder Lieschen Mercedes den Namen für sich beanspruchen. Bei der Wahl zum ICANN-Direktorium hat Donnerhacke, der Mitbegründer der Jenaer Netzwerk-Firma IKS ist, 24 Gegenkandidaten in Deutschland. Schließlich wird es in dem Gremium nur einen gewählten Vertreter für Europa geben. Wird das Lutz Donnerhacke sein, bleibt´s für trotz der großen Aufgabe ein ehrenamtlicher Job. Viel mehr als den Aufwandsersatz für Dienstreisen wird die Aufgabe ihm nicht einbringen.
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