Reliable - Administratorenhandbuch

Übersetzung: Michael Uplawski <der_ups@gmx.net>
Stand: 15. März 1999 [Reliable, v1.0h / i / j]

Inhalt

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Bitte beachten:
Alle Menübefehle und Konfigurationseinstellungen, auf die in diesem Text Bezug genommen wird, gehen auf die aktuellen deutschen Sprachdateien zurück. Die englischen Originalbezeichnungen lauten anders.


1. Installation

Vorarbeiten zur Installation
Grundlegende Einstellungen
Grundlegendes zu PGP:

Schlüsselring
Passphrase
Passphrase eintragen
DSS/DH und alternative Schlüsssel

Grundlegendes zu Mixmaster:

Dateien
Schlüssel speichern
Passphrase
Anzeiger im Schlüssel
Selbsttest
Protokollieren von Paket-IDs
Mehrteilige Mix-Nachrichten
Zentrales Poolen und Blocken

Beispielkonfigurationen:

Öffentlicher Remailer in ständigem Betrieb
Öffentlicher Remailer im Dial-In-Betrieb
Remailer mit Zugangsbeschränkung
Lokaler Remailer
Accounts verschiedenartig nutzen
Integration von Jack B. Nymble
Nur Statistiken erzeugen
Andere Konfigurationen

2. Aktionen

Benutzung des "Sitzungs-Managers" (Aktions-Manager)
Mailabruf
Verarbeitung
Senden
NNTP (Net-News)
Nachbearbeitung
Statistikabruf
Statistiken Erzeugen
Statistiken veröffentlichen
Optionen:

DOS Modi
Ausführlich
Alarm
Aktionsfokus
Programmstart
Auf Netzverbindung Achten
Verbindungsabbau
Wähler

3. Besondere Remailer-Funktionen

Zufällige Remailer
Middleman-Funktion
Remix und RePGP
Dummy-Nachrichten

4. Blockaden

Blockieren von Sendern
Blockieren von Zieladressen
News Posting/Gruppen filtern
Stellvertreterzeichen

5. Administration

Mailverlusten vorbeugen
Die Wichtigkeit des regelmäßigen Schlüsselaustausches
Test-Methoden
Reliable als lokalen Remailer betreiben
Ein Tip für Benutzer von Potato
Jack B. Nymble mit Reliable verwenden
Andere Software
Sprachdateien
Empfehlungen zur Administration

6. Verweise

Reliable Benutzerhandbuch
Glossar
Known Problems
Knowledge Base
Links der Potato Software Homesite
deutsche Dokumentation: Reliable
Reliable Homepage


1. Installation

Vorarbeiten zur Installation

Voraussetzungen:

Entscheidende Schritte der PGP-Installation:

Zur Beachtung: Bei Verwendung von PGP 5.5.x, installieren Sie das Programm ganz normal. Vergessen Sie nicht, dass einige Remailer RSA-Schlüssel und konventionelle Verschlüsselung verwenden. Daher muss Ihre PGP 5 - Version die Ver- und -Entschlüsselung mit RSA, aber auch die konventionelle IDEA-Verschlüsselung unterstützen. Bis dieser Text entstand, waren die meisten US-Versionen von PGP 5 nicht dafür ausgelegt.
RSA und konventionelle Verschlüsselung stehen als Optionen in den kommerziellen US-Versionen und den kostenlosen, internationalen Programmausführungen zur Auswahl.

WinNT-Benutzer: Die Konfigurationsdatei Autoexec.Bat wird in WindowsNT nicht zur Festlegung von Umgebungsvariablen benötigt. Statt dessen stellen Sie in Arbeitsplatz|Eigenschaften|Umgebung PGPPATH und MIXPATH ein

Die folgenden Instruktionen sind für Benutzer von PGP 2.6.x und Reliable gedacht. Reliable geht von einer Standard-Installation von 2.6.x und der Einstellung armorlines=0 in config.txt aus.

PGP vorbereiten

Entscheidende Schritte der Mixmaster-Installation:

Wichtig: Reliable benötigt Mixmaster 2.0.4b45 oder später. Probleme in älteren Programmversionen können zu ernsten Fehlfunktionen führen.

Beachten Sie: Reliable ist so konzipiert, dass mehrere Konfigurationsdateien nicht extra editiert werden müssen. Beim Arbeiten mit Reliable werden Sie im Allgemeinen auch die Mixmaster-Dateien nicht direkt verändern. Beachten Sie, dass Reliable die folgenden Dateien im Mixmaster-Pfad eigenständig überschreibt:

mixmaste.con
destination.blo
source.blo
mixmaste.htm
id.log
pac*
ma*
tm*

Wenn Sie Mixmaster bereits (als Client oder als Remailer) betreiben, sollten Sie sich Backup-Kopien dieser Dateien aufheben, solange Sie Reliable nur testen.

Wichtig: Die Umgebungsvariable MIXPATH wird BENÖTIGT.

Zur Beachtung:
Die Installation von Mixmaster ist erforderlich, wenn Ihr Remailer Mix, Remix oder Remix2 unterstützen soll.

Reliable erfordert Mixmaster in der Version 2.0.4b45 oder später. Mixmaster 2.0.3 wurde mit Reliable nicht getestet.

WinNT-Benutzer: Die Konfigurationsdatei Autoexec.Bat wird in WindowsNT nicht zur Festlegung von Umgebungsvariablen benötigt. Statt dessen stellen Sie in Arbeitsplatz|Eigenschaften|Umgebung MIXPATH auf Ihr Mixmaster-Verzeichnis ein.

Entscheidende Schritte der Reliable-Installation:

Zur Beachtung: Lange (Win95-)Datei- und Pfadnamen inklusive der Installationsverzeichnisse, sollten mit Reliable richtig arbeiten. Trotzdem ist es wichtig, einen DOS-koformen und sehr kurzen Pfad zum Arbeitsverzeichnis, und einen ebensolchen Mailpfad zu wählen. Ein Arbeitsverzeichnis c:\TMP ist empfehlenswert. Vermeiden Sie es, das Programmverzeichnis zum Arbeitsverzeichnis zu machen; besonders bei BETA-Versionen. Das Arbeitsverzeichnis wird in Optionen|Konfiguration bezeichnet.

Lesen Sie nach der Installation unbedingt die Setup-Anweisungen in dieser Betriebsanleitung, um unnötige Schwierigkeiten zu vermeiden. Benutzen Sie auch Test|Selbsttest zum Überprüfen Ihrer Konfiguration.


Grundlegende Einstellungen

Voraussetzungen:

Das grundlegende Setup für Reliable erfolgt folgendermaßen:

Im Konfigurationsfenster wird die Bedeutung jeder Einstellung angezeigt. Manchmal lässt sich in dieser Anleitung eine genauere Erklärung finden.

Die folgenden, globalen Einstellungen sind wesentlich:

Remailer-Name - Der Kurzname für Ihren Remailer

Remailer-Adresse - Die Email-Adresse, an die die Benutzer Mail senden, die weitergeleitet werden soll. Schreiben Sie nur die Adresse, keinen Namen, keinen Text.

From-Adresse - Das ist der Standard From-Header, der abgehender Mail hinzugefügt wird. Die Adresse kann-, muss aber nicht authentisch sein. Einige Dienstanbieter fordern eine gültige Adresse oder Domain im From-Feld. Außerdem werden Ihre Bounces vielleicht an den Postmaster Ihres Internet Service Providers weitergeleitet. Um Bounces an eine andere Adresse, als die in ihrem From-Header genannte, zu leiten setzen Sie Senden|SMTP-Absender
Beispiel: niemand@nicht.antworten (Beispielremailer)

Middleman Aktivieren - Soll Ihr Remailer nur an andere Remailer senden?

News Aktivieren - Wollen Sie News-Artikel über Anon-Post-To erlauben?
Sie müssen dann auch für Senden|News-Weg entweder einen Mail2News-Gateway (mail2news@irgendwo.com) oder einen NNTP-Server (news.domain.de) einstellen.

Arbeitsverzeichnis - Wo soll Reliable temporäre Dateien unterbringen? Das ist eine wichtige Einstellung und sie sollte auf einen sehr kurzen Pfad verweisen, wie C:\TMP oder noch kürzer.

Mail-Pfad - Hier werden die meisten Mails gespeichert

Mail-Ablage - Klartextnachrichten (keine Remailer-Nachrichten), die an den Account gesendet werden, werden in dieses Verzeichnis verlegt (es sei denn, sie entscheiden sich dazu, sie zu löschen). Wenn dieser Pfad auf einen Jack B. Nymble - Mailordner verweist, erscheinen die Nachrichten im Fenster "View Mail" von Jack B. Nymble. Für andere Mail-Programme hat die Mail das Standard UNIX-Nachrichtenformat.

PGP-Version - Geben Sie an, ob Sie PGP 2.6.x oder PGP 5.5.x verwenden.

Die folgenden CPunk -Einstellungen sind wesentlich:

Wichtig: Auch, wenn Sie CPunk deaktivieren, kann Ihr Remailer immernoch CPunk-Kommandos ausführen. Auch die anderen CPunk-Einstellungen gelten weiterhin. Reliable-Remailer sind CPunk/Mix-Hybride: Alle CPunk-Kommandos können auf Mix-Nachrichten angewendet werden. Übergehen Sie diesen Abschnitt also nicht, bloß weil sie einen reinen Mixmaster-Remailer betreiben wollen.

Cypherpunk Aktivieren - Akzeptiert Ihr Remailer CPunk-Nachrichten? Wenn ja, müssen Sie einen PGP-Schlüssel für Ihren Remailer erzeugen.

Die folgenden Mix -Einstellungen sind wesentlich:

Mixmaster Aktivieren - Akzeptiert Ihr Remailer Mixmaster-Nachrichten? Wenn ja, müssen Sie einen Mix-Schlüssel für Ihren Remailer erzeugen. Wenn nein, UND VORAUSGESETZT Ihr Remailer untersützt weder Remix noch Remix2, brauchen Sie Mixmaster überhaupt nicht zu installieren und können den Rest der MIX-Einstellungen ignorieren.

Mixmaster Programm-Pfad - Das ist das Verzeichnis, das mixmaste.exe enthält (Normalerweise entspricht es der MIXPATH-Variablen).

Mixmaster Datei-Pfad - Das ist der Pfad zu mixmaste.con und er muss sich mit der MIXPATH-Variablen in autoexec.bat decken.

Die folgenden Abruf- und Sende- Einstellungen sind wesentlich (Abrufen und Senden):

Abruf|POP3 Benutzername
Abruf|POP3 Passwort
Abruf|POP3 Server
Senden|SMTP Server
Senden|News-Weg - Nur, wenn Global|News Aktivieren eingestellt wurde.

Beachten Sie bitte, dass es eine ganze Reihe anderer wichtiger Konfigurationseinstellungen gibt, und dass Sie sich die Zeit nehmen, jede einzelne zu prüfen und an Ihre Bedürfnisse anzupassen. Die oben genannten Schritte sorgen dafür, dass Ihr Remailer fürs erste eingerichtet ist und läuft.

Wenn Sie erst die genannten Einstellungen gesetzt haben, sichern Sie Ihre Konfiguration. Sie könnten eine Fehlermeldung bekommen weil die Schlüssel Ihres Remailer entweder im PGP-Schlüsselring oder in pubring.mix nicht aufzufinden sind. Alle andern Fehler müssen erst beseitigt werden, bevor Sie fortfahren.

Um Einen PGP- oder Mix-Schlüssel zu generieren, verwenden Sie die entsprechenden Funktionen im Menü Werkzeuge. (Nutzer von PGP 5: Erzeugen Sie Ihren Schlüssel in "PGPKeys")
Sie sollten beide Schlüssel auch über die Zwischenablage in Optionen|Konfiguration|Dateien|Remailer-Schlüssel einfügen, damit Benutzer die Schlüssel abrufen können. Das geschieht durch das Versenden einer Mail mit Subject: remailer-key.


Grundlegendes zu PGP

Alle Remailer-Konfigurationen benötigen PGP. Bitte beachten Sie die folgenden Punkte:


Grundlegendes zu Mixmaster

Wenn Ihr Remailer Mix, Remix oder Remix2 unterstützen soll, lesen Sie diesen Abschnitt bitte sorgfältig durch, um Probleme zu vermeiden. Außer einem Fehler in Mixmaster, führen auch noch andere Umstände zum Verlusst von Mail.


Beispielkonfigurationen

Reliable lässt bei der Konfiguration viele Freiheiten. Die folgenden Ausführungen sollen einige der Verwendungsmöglichkeiten von Reliable demonstrieren


2. Aktionen

Benutzung des "Session Managers" (Aktions-Manager)

Der Sitzungsmanager (Hauptfenster) initiiert Aktionen und führt sie aus, wie z. B. Abruf von Nachrichen, deren Verarbeitung, Senden und Pflege von Statistiken. Zu jeder Aktion gehört ein Auslöseknopf (im linken Bereich des Fensters) und ein Meldungsbildschirm (Kartenreiter). Der Auslöser beginnt eine Aktion und dient auch dazu, sie vorzeitig zu beenden. Der Meldungsbildschirm zeigt resultierende Meldungen und Fehler an. Zusammengefasst, werden alle Warnungen und Fehlermeldungen für alle Aktionen im Manager-Bildschrim (erster Kartenreiter von links) angezeigt.

Wenn ein Auslöseknopf deaktiviert ist (nicht eingedrückt werden kann), bedeutet das, dass Ihre Konfiguration unvollständig oder fehlerhaft ist.

Es können einzelne Aktionen aktiviert werden oder alle auf einmal durch das Drücken der Master-Taste.

Am Fuß jedes Meldungsfensters befindet sich eine Taste "Log leeren", die das Protokoll für die jeweilige Aktion löscht und die Zählwerke zurücksetzt. Der Start-Knopf aktiviert und beginnt die Aktion. Beachten Sie, dass der Aktionsmanager automatisch Aktionen startet - der Start-Knopf muss nur verwendet werden, wenn Sie unmittelbar eine Aktion auslösen wollen, z. B., um die Mailbox auf neue Mails zu überprüfen. Dazu wählen Sie die Karte "Abruf" und drücken "Start".

Vor dem Start irgendeiner Aktion sollten Sie Test|Selbsttest ausführen. Dadurch werden viele Probleme in Konfiguration und Setup entdeckt, der Verlust von Mail wird verhindert. Führen Sie Test|Selbsttest so oft wie möglich aus, beispielsweise, wenn Sie das Programm starten und jedesmal, wenn sich Ihre Konfiguration verändert.


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Mailabruf

Zum Abrufen von Mail, drücken Sie die Taste "Abruf". Wählen Sie die Karte "Abruf", um sich das Ergebnis anzuschauen.

Der Aktions-Manager löst jedesmal den Mailabruf aus, wenn seit dem letzten Mal soviele Minuten vergangen sind, wie bei der Konfiguration für Zeitintervall Neue Mail angegeben wurden und vorausgesetzt, es laufen keine anderen Aktionen. Wenn Scan Aktivieren auf "Ja" gesetzt wurde, wird erst auf neue Mail geprüft. Das Ergebnis kann folgendermaßen aussehen (abhängig von der Konfiguration):

"Scan" stellt sicher, dass die Mails, deren Abruf Ihren Remailer beschäftigt, auch akzeptabel sind.

Nach dem Scannen (wenn aktiviert), werden geeignete Nachrichten abgerufen. Eine einzige Abruf-Sitzung dauert nicht länger als die Anzahl der Minuten in Max Zeitdauer Abruf vorgibt, falls noch eine andere Aktion aktiviert ist.

Beachten Sie, dass Nachrichten, deren Abruf zurückgestellt wurde (die auf dem Server verbleiben, weil sie eine gewisse Größe überschreiten), nicht den Einstellungen in Verarbeitung|MAX Zurückstellen unterliegen. Bleibt die Auslastung hoch, liegen sie auf unbestimmte Zeit auf dem Server. Wenn das bei Ihrem System der Normalfall ist, ist es wahrscheinlich besser, Große Nachrichten zurückstellen auf "Nein" zu setzen.

Wenn Abruf|MD5 Hash Aufheben auf einen Wert größer Null eingestellt wurde, eröffnet Reliable einen Replay-Cache, indem jede eingehende Nachricht beim Abruf gehasht wird. Nachrichtenduplikate werden gelöscht. Duplikate und die Anzahl der Nachrichten des selben Absenders (inklusive Remailer) können auch durch die Einstellung Abruf|Funktion Nachrichtenüberschuss begrenzt werden.

Abgerufene Mail wird als UNIX-Nachricht im Verzeichnis "MAILIN" (Im Mail-Pfad) gespeichert. Es sollten hier nur Mail-Nachrichten abgelegt werden, die weiterverarbeitet werden.

Kommt es zu Fehlern während des Mailabrufes, wird die Sitzung beendet und für den Aktions-Manager eine Meldung erzeugt. Der Abruf wird beim nächsten Auslösen einer Abrufsitzung erneut versucht (Fehler sollten die Aktion nur vorübergehend stoppen).


Verarbeitung

Die Verarbeitung von Nachrichten wird mit der Taste "Verarbeitung" aktiviert. Dabei werden Nachrichten aus dem Verzeichnis "MAILIN" entnommen und letztendlich Ausgabedateien in die Verzeichnisse "MAILOUT" und "NNTP" geschrieben.

Der Aktions-Manager löst die Verarbeitung aus, sobald der MAILIN-Ordner nicht mehr leer ist und der Mailabruf beendet ist (Berechnen Sie eine Minute bis neuangekommene Mail bemerkt wird).

Die Verarbeitung kann auch dazu gestartet werden, Dummy-Nachrichten zu produzieren, wenn MAILOUT weniger Nachrichten enthält, als in Pool Basisgröße eingestellt. Dummy-Nachrichten werden immer, wenn möglich, als "Null-Nachrichten" zu Ihrem Remailer zurückgeleitet. Dadurch wird also zusätzlicher Datenverkehr von- und zu Ihrem Remailer generiert. Dummy-Nachrichten sind entweder verschlüsselte und aufgeblähte CPunk-, Mixmaster-Nachrichten oder beides, abhängig von der Konfiguration.

Klartextnachrichten werden in den Ordner "MailDump" verschoben, wenn der Wert für Klartext Speichern "Ja" ist. Anderenfalls werden sie gelöscht. Große Nachrichten können zurückgestellt werden (durch Verschieben in das Verzeichnis MAILDFR), wenn die Auslastung hoch ist. Remix-To-Nachrichten können ebenfalls später bearbeitet werden. Solche Mails werden erst verarbeitet, wenn entweder die Auslastung niedrig ist oder die Nachrichten bereits länger lagern, als in Zurückstellen MAX-Minuten eingestellt ist.

Ausgabedateien werden in MAILOUT und NNTP gespeichert und in die Warteschlange zum Versenden aufgenommen. Dabei wird entweder der Latent-Time-Header wirksam oder die Einstellungen in MIN Zufällige Verzögerung und MAX Zufällige Verzögerung. Über diese Werte kontrollieren Sie die Durchschnitts-Verspätung Ihres Remailers.

Wenn der einzige Adressat einer Mail Ihr Remailer ist, wird sie direkt im MAILIN-Verzeichnis platziert (und nicht in den Versandstapel aufgenommen). Ist eine Nachricht PGP- oder Mixmaster-verschlüsselt, wird sie nach dem Entschlüsseln beseitigt, und die entschlüsselte Ausführung zum Gegenstand der weiteren Verarbeitung. Dadurch können Sie auf Nachrichten stoßen, die aus dem Nichts zu kommen scheinen. Durch diese Vorgehensweise werden wiederholte Entschlüsselungsvorgänge vermieden, wenn der Inhalt des Papierkorbes, sonstwie problembehaftete - oder zurückgestellte Nachrichten erneut versendet werden sollen.

Ergibt die Entschlüsselung eine Nachricht, die den Wert von Schwellenwert Übergroß übersteigt, wird sie gelöscht. Große Nachrichten können zurückgestellt werden.

Nach der Verarbeitung werden Nachrichten beseitigt.

Sind auch noch andere Aktionen aktiviert, dauert die Verarbeitung nicht länger, als in MAX-Zeitdauer Verarbeitung festgelegt.


Senden

Drücken Sie die Taste "Senden", um das Senden zu aktivieren. Nachrichten in MAILOUT werden zum jeweils festgesetzten Zeitpunkt verschickt.

Der Aktions-Manager initiiert das Senden, wenn die Verarbeitung von Nachrichten abgeschlossen und MAILOUT nicht leer ist. Es wird aber erst gesendet, wenn seit dem letzten Mal mindestens 5 Minuten vergangen sind.

Nachrichten können bis zu 6 Minuten vor dem vorgesehenen Zeitpunkt abgeschickt werden. Das verbesset die Zuverlässigkeit der Latent-Time-Header und kompensiert andere Verzögerungen. Nach dem Versenden, werden die zu einer Mail gehörenden Dateien (*.Q0 und *.Q1) gelöscht.

Reliable verwendet die Uhr Ihres Computers, um den Versandstapel zu erzeugen. Wenn es erforderlich sein sollte, alle Mails der Warteschlange loszuwerden, können Sie die Uhr 5 Tage vorstellen. Alle Mails würden gesendet. Allerdings sollte diese Methode im Allgemeinen nicht angewendet werden, um die Sendezeiten zu beeinflussen, weil die Latent-Time Header misachtet würden. Die Sicherheit Ihres Remailers wäre beeinträchtigt.

Blocklisten mit Zieladressen, werden unmittelbar vor dem Senden wirksam. Das bedeutet, dass nach der Aktualisierung Ihrer Blocklisten auch Nachrichten, die bereits fertig verarbeitet sind und in der Warteschlange stehen, gelöscht werden, wenn die Zieladressen in der Blockliste stehen.

Wenn während des Sendens Fehler auftreten, wird die Sitzung beendet und mindestens 5 Minuten lang nicht erneut ausgelöst. Solche Fehler sollten das Senden nur zeitweilig behindern.

Nachrichten, die nicht gesendet werden konnten, werden in das Unterverzeichnis MAILOUT\Errors verlegt. Diese Nachrichten werden automatisch nach jeweils 6 Stunden-, oder auch unter Zuhilfenahme des Datei-Menüs erneut in die Sendeschlange aufgenommen. Manchmal muss eine problematische Mail im Errors-Verzeichnis manuell vernichtet werden.


NNTP (Net-News)

Um die Versendung von Usenet-Artikeln auszulösen, drücken Sie die Taste "NNTP" ein. Nachrichten im NNTP-Verzeichnis werden daraufhin ihrer zeitlichen Abfolge entsprechend gepostet.

Die NNTP-Sitzung verläuft analog zur oben beschriebenen SMTP-Sitzung.

NNTP-Sitzungen finden nur statt, wenn Ihr Remailer News unterstützt (Global|News Aktivieren) und Senden|News-Weg auf einen NNTP-Server verweist.


Nachbearbeitung

Nach dem Verarbeiten einer Nachricht, wird sie auf eine der folgenden Weisen nachbehandelt:


Statistikabruf

Reliable ist in sofern ein interaktiver Remailer, als er die Schlüssel anderer Remailer und aktuelle Statistiken über ihre Zuverlässigkeit benötigt, um Remailer zufällig auswählen zu können. Statistiken werden in regelmäßigen Zeitabständen, die Sie festlegen, abgerufen. Sie können auch dazu dienen, die Remailer-Funktionenliste (Capability-Strings) in Dateien|Remailer-Optionen aufzufrischen.

Die URLs zum Statistikabruf und Quelladressen für Schlüssel werden in Optionen|Konfiguration|Statistikabruf eingestellt. Die Einträge können auf HTTP-URLs, Finger-Adressen oder lokal abgelegte Dateien verweisen. Reliable liest sowohl Version 1, als auch Version 2 Formate, HTML oder Klartext.

Eine Statistik-Sitzung wird in etwa sooft initialisiert, wie in Statistiken Erneuern (h) bestimmt wurde. Die erste der genannten Adressen wird probiert. Schlägt das fehl, wird die zweite Statistikquelle herangezogen u.s.w. bis der Download erfolgreich ist.

Wenn Statistikabruf|Funktionenliste aktualisieren aktiviert wurde, wird die Liste der Remailer-Optionen unter Konfiguration|Dateien|Remailer-Optionen automatisch aktualisiert. Nur die erstgenannte (primäre) CPunk oder Mix-Quelle wird benutzt, um die Optionen zu aktualisieren. Ist sie nicht zugänglich, werden die Remailer-Optionen nicht aufgefrischt.

Die aktive Mixmaster-Statistik wird in die Datei mixmaste.htm geschrieben, b.z.w. die Datei, die für RELLIST eingetragen wurde (Configuration|Mix).

Nach einem Download kann das " i " Icon auftauchen um anzuzeigen, dass neue Remailer zur Verfügung stehen oder andere Informationen bereitzuhalten. Um die Meldung zu lesen, klicken Sie auf das blaue " i " Symbol.

Die Schlüssel-Adressen werden verwendet, um die Quellen für Remailer-Schlüssel festzulegen. Nennen Sie hier zuerst die Adressen, die bekanntermaßen vollständige Schlüsseldateien liefern. Schlüssel werden nicht automatisch abgerufen. Sie müssen persönlich den Abruf gestatten. Er kann über das Menü Werkzeuge gestartet werden. Um sicherzugehen, dass Ihre Schlüsseldatei auf dem aktuellen Stand ist, sollten Sie mindestens einmal pro Woche Schlüssel abrufen.

Für die Mixmasterdateien Type2.lis und Pubring.mix sollten pro Zeile zwei URLs genannt und durch Strichpunkt (;) getrennt werden. Die linke URL muss Type2.lis liefern, die rechte URL die korrespondierende Schlüsseldatei Pubring.mix.

Nach dem Schlüsselabruf, sollten abgelaufene Schlüssel unbedingt aus Ihrem PGP-Schlüsselring entfernt werden (Verwenden Sie dazu PGP separat). Die Existenz eines abgelaufenen Schlüssels neben einem aktuellen kann zu Mailverlussten führen.

Sollte ein Remailer sowohl RSA, als auch DH-Schlüssel anbieten, können Sie festlegen, welcher von beiden zum Verschlüsseln bevorzugt wird. Platzieren Sie dazu in Werkzeuge|PGP-Schlüssel Ansehen eine Markierung neben dem ausgewählten Schlüssel.

Mixmaster-Schlüssel können in Werkzeuge|Mix-Schlüssel Ansehen editiert werden.

Wichtig: nach dem Editieren Ihrer Schlüsseldateien (Mix und PGP), führen Sie Test|Selbsttest aus.

Zur Beachtung: Wenn Sie einen öffentlichen Remailer betreiben und in Statistiken aufgelistet werden möchten, sollten Sie eine Meldung und Ihre Schlüssel an remailer-operators@anon.lcs.mit.edu senden. Informationen darüber, wie Sie an dieser Mailingliste teilnehmen, erhalten Sie von remailer-operators-request@anon.lcs.mit.edu.


Statistiken Erzeugen

Zur Erzeugung eigener Statistiken, werden Remailer ange"pingt". Die resultierende Aufstellung der Zuverlässigkeit verschiedener Remailer kann für Mixmaster-, Cypherpunk-Remailer und Cypherpunk-Ketten im HTML- oder Text-Format erstellt werden.

Sie müssen keinen Remailer betreiben, um diese Funktion zu nutzen. Allerdings benötigen sie die richtigen PGP-Schlüssel in Ihrem Schlüsselring und wenn nötig, muss Mixmaster installiert sein.

Bitte Beachten:

Direkte Pings

Wenn Statistik Erzeugen|Ping CPunk oder Ping Mix auf "Ja" steht, erzeugt Reliable Ping-Nachrichten an alle Remailer, die in der Liste unter Dateien|Remailer-Optionen genannt sind. Möchten Sie einen Remailer ausschließen, fügen Sie den vorhandenen Eigenschaften den Bezeichner "hide" hinzu.

Nach dem Empfang von Ping-Antworten, baut Reliable die Statistik Ihren Voreinstellungen entsprechend auf. Sie können sie auch jederzeit erneut generieren, indem Sie Test|Statistik Erneuern ausführen.

Ketten Pingen

Wenn Statistik Erzeugen|Ping Cpunk-Ketten auf "Ja" eingestellt ist, testet Reliable auch Ketten von Remailern, um Ihre Eignung für die Remail-To, Anon-To, Encrypt-To und Remix-To Anweisungen festzustellen. Remail-To weist die meisten Remailer an, Nachrichten ohne weitere Verschlüsselung zu versenden, während Anon-To über transparentes Remix oder RePGP zur (nochmaligen) Verschlüsselung einer Nachricht führen kann. Die Ergebnisse der Encrypt-To und Remix-To Tests zeigen an, welche Remailer diese Kommandos unterstützen und auch, ob sie entsprechende Nachrichten korrekt empfangen und verarbeiten.

Reliable testet alle CPunk-Remailer mit jedem dieser Kommandos, auch, wenn er in Listen bis jetzt nicht mit all diesen Fähigkeiten erscheint. Solche Remailer-Ketten sollten eigentlich versagen. Tun sie das nicht, muss die Liste der Eigenschaften für diesen Remailer aktualisiert werden.

Aufgrund der Masse von Nachrichten, die zum Testen von Ketten erforderlich sind, testet Reliable alle drei Tage nur eine einzige Art von Remailer-Kette. Alle vier möglichen Remailer-Kommandos werden also innerhalb eines Zyklus von 12 Tagen durch Ping-Nachrichten getestet. Antworten, die mehr als 14 Tage alt sind, werden ignoriert.

Das bedeutet, dass diese Ping-Tests keine minutengenauen Statistiken liefern. Sie setzen sich vielmehr aus den Ergebnissen aller Tests der vergangenen zwei Wochen zusammen. Es sollen dadurch Remailer-Kombinationen gefunden werden, die versagen würden und die Kommandos bestimmt werden, die von Remailern tatsächlich unterstützt werden. Um die aktuelle Verfügbarkeit eines Dienstes zu ermitteln, sollten die Ergebnisse der direkten Pings herangezogen werden.

Informationen zu Maschinen und Ketten

Ergänzend zu den Header- und Einleitungstexten, kann unter Statistiken Erzeugen|Maschinen-Info eine Datei festgelegt werden, die in Statistiken eingebaut wird. Dieser Abschnitt soll maschinenlesbar sein und sich an das Standardformat halten. Die Anmerkungen dienen dazu, funktionsuntüchtige Rmailerketten zu identifizieren und Remailer, die auf ein und derselben Maschine betrieben werden. Es folgt ein Beispiel für den Inhalt einer solchen Info-Datei:

Groups of remailers sharing a machine or operator:
(remailer1 nymserver1)
(remailer5 remailer6)

Broken type-I remailer chains:
(remailer1 remailer2)
(remailer2 remailer1)
(remailer4 remailer7)
(.remix remailer7)
(remailer8 .remix)

Broken type-II remailer chains:
(mixmaster1 mixmaster3)

Die Zeile " (.remix remailer7) " zeigt an, dass Remix-Nachrichten, die an Remailer7 adressiert werden, verloren gehen. Die Zeile " (.remailer8.remix) " sagt dagegen aus, dass Remailer8 Remix nicht richtig anwendet und Nachrichten, die eigentlich über Remix versendet werden sollen, im Anschluss verloren gehen.

Reliable übernimmt nicht die Pflege der Maschinen-Info. Wenn Sie einen solchen Abschnitt in Ihre Berichte einfügen wollen, müssen Sie ihn manuell aktualisieren (Die Statistiken, die Reliable zu CPunk-Ketten anfertigt, zeigen unbrauchbare Ketten deutlich an).

Wurden die Statistiken erzeugt, können Sie mit Hilfe der FTP-Statistikfunktion regelmäßig in einen Web-Bereich hochgeladen werden.


Statistiken veröffentlichen

Die FTP-Funktion sorgt für das automatische Hochladen von Statistikdateien (nach ihrer Erzeugung) in einen WWW-Bereich. Dazu müssen Sie in Konfiguration|Statistiken Erzeugen einen FTP-Host, Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort nennen. Geben Sie zu jeder der bewegten Dateien den Namen und Ablageort auf dem entfernten Server an. Zum Beispiel würden Sie für FTP CPunk HTML einsetzen: /stats/cpunk.html (es wird also angenommen, Sie hätten ein Verzeichnis "stats" auf dem Server angelegt).

Reliable sendet die Dateien so häufig per FTP, wie Sie in MIN Zeitinterval FTP angegeben haben (vorausgesetzt, es wurden seit der letzten FTP-Sitzung Änderungen vorgenommen). Der Wert entspricht der Zeitspanne in Minuten, die zwischen FTP-Sitzungen mindestens vergehen soll.


Optionen

DOS Modi

Das Options-Menü enthält einige mögliche Einstellungen für den DOS-Modus. DOS arbeitet am schnellsten, wenn es minimiert mit Fokus ausgeführt wird (Min Mit Fokus). Die DOS-Sitzung macht sich als Icon in der Task-Leiste bemerkbar. Das ist allerdings ziemlich unbequem, wenn Sie Ihren Computer gleichzeitig für andere Aufgaben einsetzen möchten. Jedesmal, wenn eine DOS-Sitzung gestartet wird, erhielte DOS den Windows-Fokus. Wenn Sie also Ihren Computer benutzen, während ein Prozess ausgeführt wird, ist es bequemer, den DOS-Modus auf "Versteckt" einzustellen (keine Anzeige in der Task-Leiste), oder minimiert, ohne Fokus (Min Ohne Fokus). Das Symbol erscheint dann in der Task-Leiste, das Fenster, in dem Sie gerade arbeiten, bleibt aber im Fokus. Beachten Sie, dass DOS viel langsamer läuft, wenn einer der Modi Versteckt oder Min ohne Fokus gewählt wird.

Sie können recht schnell zwischen DOS-Modi wechseln, indem Sie STRG-H und STRG-M verwenden, vorausgesetzt, das Reliable-Fenster hat gerade den Fokus.

Sende- und Abruf-Sitzungen laufen immer mit der gleichen Geschwindigkeit, unabhängig vom DOS-Modus. Wenn die Auslastung Ihres Systemes hoch ist, ist es daher viel effektiver, Mail abzurufen und zu senden, während Sie Ihren Computer benutzen (Verarbeitung deaktivieren), und die Verarbeitung von Mail vorzunehmen, wenn Sie Ihren Rechner nicht für andere Arbeiten benötigen.

Der letzte DOS-Modus, der zur Auswahl steht, ist Fenster Anhalten. Dabei wird für die Dauer einer DOS-Sitzung ein Fenster geöffnet, und nicht eher wieder geschlossen, bis Sie eine Taste drücken.
Sie können Fehlern leichter auf die Spur kommen, wenn sie im DOS-Fenster ausführlich angezeigt werden. (PGP-, Mixmaster-Fehler oder andere, sind über den Menübefehl Test|Letzter DOS-Fehler zugänglich).

Beachten Sie: Wenn Sie Reliable unbeaufsichtigt im Modus "Fenster Anhalten" belassen und eine DOS-Sitzung ausläuft (weil Sie nicht da sind, um eine Taste zu dücken), schaltet Reliable automatisch in den Modus "Min mit Fokus", um weitere Timeouts zu verhindern. Das bedeutet, dass eine angehaltene DOS-Sitzung das Programm nicht auf unbegrenzte Zeit in Wartestellung versetzt (Dazu lassen Sie die Master-Taste ausrasten oder wählen den Menübefehl "Test|Pause").

Ausführlich

Ausführlich wird im Menü Optionen aktiviert. In diesem Modus gibt Reliable mehr Informationen über die aktuellen Abläufe aus. Im Allgemeinen sollte Verbose ausgeschaltet sein, damit nur Warnungen und Fehlermeldungen auf dem Bildschirm erscheinen. Wenn Sie Reliable so eine Zeit lang unbeaufsichtigt lassen, sind Fehler und Warnungen noch zu sehen, wenn Sie zurückkehren. Im Modus Ausführlich dagegen verschwinden sie schneller, weil der Bildschirm voller wird und abrollt.

Alarm

Im Options-Menü kann der Alarm aktiviert werden, der beim Auftreten von Fehlern und/oder Warnungen ein akkustisches Signal ausgibt. Das geschieht jedesmal, wenn der Manager-Bildschirm aktualisiert wird, oder, -falls keine Aktionen laufen, einmal pro Minute. Um das Signal zu unterdrücken, klicken Sie einfach in den Textbereich des Meldungsbildschirms. Der Alarm ertönt danach nicht mehr, bis Sie den Fehler-Zähler zrücksetzen (durch Leeren der Protokolle oder durch Klick auf das Fehler-Icon).

Das Fehler-Signal kann durch Austausch der Datei " error.wav " im Reliable-Verzeichnis angepasst werden. Das Warn-Signal heißt "warning.wav". Wenn Sie den akkustischen Alarm nur bei Fehlern, nicht aber bei Warnungen wünschen, löschen Sie einfach "warning.wav"

Aktionsfokus

Wenn Aktionsfokus eingestellt wurde, wird der Sitzungsbildschirm für die aktuell gestartete Aktion automatisch in den Vordergrund gerückt. Dadurch behalten Sie die laufende Sitzung im Blick. Zur Beachtung: Wird Reliable im Hintergrund betrieben, sollte diese Option ausgeschaltet bleiben, anderenfalls verdeckt das Reliable-Fenster nach jedem Start einer Aktioin zunächst alle anderen, aktiven Programme.

Programmstart

Die Optionen unter Optionen|Programmstart legen fest, wie sich Reliable unmittelbar nach dem Programmstart verhält:

Auf Netzverbindung Achten

Wenn aktiviert, nimmt Reliable den Status der Wählverbindung zur Kenntnis und versucht keine Übertragungsprozesse (Abruf, Senden, o.ä.) zu starten, solange Ihr Computer keine Verbindung zum Internet hat. Sobald eine Verbindung erkannt wird, sind alle Funktionen wieder verfügbar.

Zur Beachtung: Ist der Wähler eingeschaltet (siehe unten), wird automatisch auch der Status von Netzverbindungen beachtet.

Verbindungsabbau

Wenn Verbindungsabbau aktiviert ist und Reliable ursprünglich auch die laufende Wählverbindung hergestellt hat, unterbricht es sie auch wieder ("legt auf"), nachdem alle Aktionen beendet sind. Reliable legt nicht auf, wenn Verbindungen durch andere Programme aufgebaut wurden, es sei denn, Sie führen Werkzeuge|Auflegen aus.

Wähler

Der Wähler in Reliable dient dazu Verbindungen zu Ihrem Zugangsanbieter aufzubauen. Eine sog. Dial-Up Verbindung wird nur durch Abruf-Sitzungen ausgelöst. Der Wähler selbst kann in zwei Modi betrieben werden:

  1. Ständige Verbindung Halten
    Ist der Wähler eingeschaltet und Verbindungsabbau deaktiviert (siehe oben), baut Reliable eine Dial-Up Verbindung auf und erhält sie aufrecht, sobald eine Abrufsitzung startet. Somit wird die Verbindung jedesmal wiederhergestellt, wenn Ihr Modem auflegen sollte. In diesem Modus unterbricht Reliable die Verbindung nicht. Benutzen Sie diese Einstellung, um ununterbrochen mit Ihrem Zugangsanbieter in Verbindung zu bleiben.
  2. Regelmäßiger Verbindungsaufbau
    Ist der Wähler eingeschaltet und Verbindungsabbau aktiviert, stellt Reliable eine Verbindung her, sobald eine Abrufsitzung startet. Nachdem Verarbeitung, Senden und andere Aktionen abgeschlossen sind, legt Reliable auf. Hat nicht Reliable sondern eine andere Software die Verbindung aufgebaut, unterbricht es sie nicht. Benutzen Sie diese Einstellung, um in regelmäßigen Abständen Verbindung zu Ihrem Zugangsanbieter aufzunehmen. Setzen Sie einen Wert für Konfiguration|Abruf|Zeitintervall Mailabruf fest. Damit stellen Sie ein, wie oft Reliable eine Wählverbindung herstellt.

Beachten Sie: Bricht eine Verbindung zusammen, die vom Windows-Dialer aufgebaut wurde, kann Reliable sie nicht wiederherstellen, solange das entsprechende Dialogfenster (Verbindung wiederherstellen) aufgeblendet ist. Allerdings versucht Reliable, die Taste "Wiederherstellen" in diesem Dialog zu betätigen.

Wenn Sie den Windows-Dialer verwenden, können Sie alternativ NetLaunch oder ein vergleichbares Hilfsprogramm benutzen, um die Verbindung wiederherzustellen oder periodisch Anwahlen auszuführen. Reliable bemerkt die Verbindung, wenn Auf Netzverbindung Achten aktiviert wurde.


3. Besondere Remailer-Funktionen

Zufällige Remailer

Reliable sieht in einigen Situationen die zufällige Auswahl von Remailern vor. Dies geschieht auf der Grundlage Ihrer Einstellungen und der aktiven Statistiken. Funktionen, die zufällige Remailer benötigen, sind:

Middleman
Encrypt-To
Remix-To
Rand-Hop
Erzeugen von Dummy-Nachrichten

Reliable wählt zufällige CPunk-Remailer aufgrund Ihrer Konfigurations-Einstellungen und der aktiven CPunk-Statistiken aus. Nur Remailer, die in Konfiguration|Dateien|Zufällige Remailer genannt sind, stehen zur Auswahl.

Wenn Sie erzwingen wollen, dass ein bestimmter Cypherpunk-Remailer als zufälliger Remailer in Frage kommt, fügen Sie seinen Eigenschaften die Option "trust" hinzu (und deaktivieren Sie Optionen|Konfiguration|Statistikabruf|Funktionenliste aktualisieren). Bei Remailern mit trust -Eigenschaft lässt Reliable die Kriterien Verzögerung und Uptime außer Acht. Beachten Sie, dass hiervon nur die Auswahl zufälliger Cypherpunk-Remailer beeinflusst wird, nicht aber die Auswahl zufälliger Mixmaster. Von der Trust-Funktion sollte sparsamer Gebrauch gemacht werden, um die Auswahl unzuverlässiger Remailer möglichst zu vermeiden.

Zufällige Mixmaster-Remailer werden durch Mixmaster ausgewählt. Dabei werden Ihre Einstellungen in Konfiguration|Mix wirksam und die Mixmaster-Statistik in mixmaste.htm (RELLIST). Zufällige Mixmaster-Remailer werden durch Dateien|Zufällige Remailer nicht beeinflusst und sollten dort nicht erscheinen.

Um auf genügend zufällige Remailer zugreifen zu können, ist es wichtig, über stets aktuelle Statistiken zu verfügen und großzügige Einstellungen vorzunehmen. Die Liste der aktuell verfügbaren zufälligen Cypherpunk-Remailer kann durch Auswahl von Test|Zufällige Remailer angezeigt werden.
Eine zu geringe Anzahl zufälliger Remailer ruft in Reliable Fehler und Warnungen hervor. Um dem abzuhelfen, finden Sie entweder eine bessere Quelle für Statistiken oder lockern Sie in Ihrer Konfiguration die eingestellten Bedingungen für Min Betriebsbereitschaft und MAX Durchschnittsverzögerung (CPunk und/oder Mixmaster).


Middleman-Funktion

Hat Global|Middleman Aktivieren den Wert "Ja", sendet Reliable Remailer-Nachrichten nicht direkt an die Zieladressen. Ausgenommen sind die Adressen in Dateien|Erlaubte Ziele. Stellvertreterzeichen sind hier erlaubt. Alle brauchbaren Remailer, Cypherpunk und Mixmaster, sollten hier aufgelistet sein, aber auch weitere Adressen.

Für jede abweichende Adresse, wird Mail über einen zufälligen Remailer geleitet. Wenn transparentes Remix aktiviert wurde (Konfiguration|Cpunk|Transparentes Remix Aktivieren), wird die Nachricht im Mixmaster-Format übertragen. Mixmaster wählt einen zufälligen Remailer. Anderenfalls und vorausgesetzt transparentes RePGP wurde eingestellt, wird die Nachricht PGP-verschlüsselt an einen zufälligen CPunk-Remailer gesendet. Trifft beides nicht zu, wird die Nachricht unverschlüsselt übertragen. Ein zufälliger Cypherpunk-Remailer wird in Übereinstimmung mit Dateien|Erlaubte Ziele ausgewählt, Mixmaster-Remailer stehen dagegen auch dann zur Auswahl, wenn sie dort nicht genannt sind.

Die Einstellung Global|Middleman Abfragen legt fest, wie Informationsabfragen (remailer-help, remailer-key, u.s.w.), Test-To-Berichte und die Meldungen von Absenderblockaden von Ihrem Remailer versendet werden. Direkt bedeutet, dass diese Nachrichten direkt an die Zieladresse gehen, auch, wenn letztere kein "erlaubtes" Ziel ist. Unverschlüsselt bewirkt, dass ein Remailer zwischengeschaltet wird, dabei aber nicht verschlüsselt wird (in der Liste der zufälligen Remailer muss also mindestens 1 Remailer genannt sein, der nicht PGPOnly ist). Verschlüsselt schließlich bedeutet, dass die Nachricht mit transparentem RePGP oder Remix (wie aktiviert) über einen Remailer geleitet wird.

Direkt oder Unverschlüsselt ist empfehlenswert. Auch dann, wenn Ihr Remailer (z. B.) Schwierigkeiten mit der Verschlüsselung hat, lassen sich so noch remailer-conf und Test-To-Meldungen versenden.

Das Blockieren von Zieladressen betrifft alle Arten von Nachrichten.

Wichtig: Sollte Ihr Remailer MIX unterstützen, achten Sie darauf, dass ein "M" (für Middleman) dem Mixmaster-Schlüssel hinzugefügt wird. Das geschieht nicht automatisch.


Remix und RePGP

Alle Remailer, die in Remix-Ketten Verwendung finden, müssen in Dateien|Type2.Lis (der Liste der untestützten Mixmaster-Remailer) genannt sein. Der letzte Remailer einer Remix-Kette muss sowohl in Type3.Lis stehen als auch die Option "Cpunk" unterstützen.

Alle Remailer einer RePGP (Encrypt-To)-Kette müssen unterstützte CPunk-Remailer sein, die auch die Eigenschaft "PGP" haben. der letzte Remailer in einer RePGP-Kette muss auch verschachtelte PGP-Entschlüsselung unterstützen. Remailer, die zum verschachtelten Entschlüsseln NICHT f&auuml;hig sind (wie Winsock- oder Juno-Remailer) sollten in Dateien|RePGP Ausschluss aufgelistet werden (Reliable, Freedom- und Ghio-Remailer können verschachtelt entschlüsseln und sollten daher nicht genannt werden).

Mehr Informationen zur Integration von RePGP und Remix, lassen sich dem Benutzerhandbuch entnehmen.


Dummy-Nachrichten

Reliable erzeugt automatisch ein- und abgehende Dummy-Nachrichten. Abhängig von der Konfiguration, befinden sich diese Mails im Cypherpunk- oder Mixmasterformat. Auch Vermischungen sind möglich. Einige Cypherpunk-Dummy-Nachrichten gleichen Nym-Mail, die durch Reply-Blöcke geleitet wurde.

Dummy-Nachrichten bewegen sich durch eine Kette von Remailern deren Länge variiert. Letztendlich kehren alle Dummy-Nachrichten zu Ihrem Remailer zurück. Sie sind verschlüsselt und ihr Null-Header bewirkt hier dann die Löschung.

Die Anzahl der Dummy-Nachrichten, die Reliable produziert, richtet sich nach dem Wert, der Verarbeitung|Dummies pro 6h zugewiesen wurde. Alle 6 Stunden erzeugt Reliable Dummy-Nachrichten, die während der folgenden 6 Stunden zufällig versendet werden. Wenn Sie auf die Erzeugung von Dummy-Traffic verzichten wollen, stellen Sie hier Null (0) ein.


4. Blockaden

Blockieren von Sendern

Blockieren von Sendern bedeutet: Löschen eingehender Post spezieller Absender. Der "Sender" ("Source") kann mit einer Adresse, einer Domain oder anderen Informationen aus dem Headerbereich der Originalnachricht identifiziert werden. Um unbeabsichtigtes Blockieren zu vermeiden, müssen Ihre Blockaden so spezifisch wie möglich sein.

Die Vergleichskriterien werden Dateien|Mail Abgelehnt entnommen, um sie an den Headern von Nachrichten zu testen. Stellvertreterzeichen sind dort erlaubt. Wenn "Scan" aktiviert ist, werden Nachrichten geblockter Absender gelöscht, ohne, dass sie erst abgerufen werden. Allerdings geschieht das auch nach dem Abruf und wärend der Verarbeitung.

Beispiele für Senderblockaden:

^Received: *ganzschlecht.de

Jeder Received-Header, der den Text "ganzschlecht.de" enthält, löst die Blockade aus. Beachten Sie, dass bei Absender-Blockaden ein Sternchen (*) vor und hinter dem Suchkriterium ohnehin stillschweigend angenommen wird, da alle Header gleichzeitig gescannt werden (Dennoch können Sie sie explizit eintragen).

^Received: *123.456.789.###

Jede IP-Adresse im Received-Header, die Übereinstimmung mit dieser Zeichenfolge zeigt, löst die Blockade aus. Beachten Sie, dass IP-Adressen Schwierigkeiten verursachen können, weil sie häufiger neu zugeteilt werden.

^From: *boese@schlecht.net

Hier wird eine gegebene From-Adresse blockiert.

uebeltaeter@gauner.com

Diese Adresse kann irgendwo im Headerbereich einer Nachricht stehen.

Wird eine derart auffällig gewordene Nachricht gelöscht, erhält der Sender automatisch eine Meldung, die ihn über die Blockade informiert. Nur maximal drei solcher Hinweise werden binnen einer Stunde versendet und die gleiche Adresse wird kein zweites Mal informiert (zumindest für eine Weile), auch dann nicht, wenn mehrere Nachrichten von dort eingetroffen sind.
Der Hinweis entfällt, wenn der betroffene Sender außerdem auch noch in der Liste blockierter Zieladressen steht.

Berechtigte Absender (Mail Akzeptiert)

Die Liste unter Dateien|Mail Akzeptiert arbeitet analog. Die Einträge an dieser Stelle dienen verschiedenen Zwecken. Als Beispiel die folgende Zeichenfolge:

^To: *Ihr_Remailer@allhier.de

Wenn Abruf|Nicht Akzeptierte Mail den Wert "Nachrichten Auf Dem Server Lassen" hat, ruft Reliable nur solche Mails ab, deren To-Header die Adresse Ihres Remailers enthält. Das ermöglicht es Ihnen, den POP3-Account auch für andere Dinge zu verwenden (mittels eines Forwarder-Dienstes, der nicht die Remailer-Adresse in den To-Header schreibt). Entsprechend bedeutet die Einstellung "Nachrichten Löschen", dass zunächst in den To-Headern aller Nachrichten an Ihren Remailer seine Adresse stehen muss, aber auch, dass alle andern Nachrichten gelöscht werden, ohne, dass sie abgerufen werden.

"Mail Akzeptiert" kann auch den Kreis derer beschränken, die zur Benutzung des Remailers berechtigt sind.

Die Funktionstüchtigkeit Ihrer Listen für Blockaden und Nutzungsrechte können Sie mit dem Test-Menü überprüfen.


Blockieren von Zieladressen (Destination Blocking)

Durch das Blockieren von Zieladressen wird der Versand von Nachrichten an bestimmte Adressaten oder Newsgroups verhindert. Manchmal wünschen Menschen, dass Ihre Adressen für den Empfang anonymer Mail blockiert werden.

Genau wie beim Blockieren von Absendern, ist es wichtig, die Vergleichskriterien so spezifisch wie möglich zu wählen, um Irrtüern vorzubeugen. Stellvertreterzeichen sind erlaubt.

Anders als bei Senderblockaden, werden die Header mit Zieladressen individuell untersucht. Nur die Header To, CC, BCC, Test-To, Anon-Post-To und Newsgroups werden getestet. Jede Adrese im Header wird separat geprüft und im Falle einer aktivierten Blockade entfernt.
Die Nachricht wird immernoch versendet, wenn ausreichend Adressen oder Newsgruppen übrig bleiben.

Blockaden von Zieladressen sollten immer einem der folgenden Schemata entsprechen:

To: Zeichenfolge_für_Zieladressen
Newsgroups: Zeichenfolge_für_Newsgroups
*Universalblockade

Anders ausgedrückt, sollten Ihre Einträge immer mit "To:", "Newsgroups:" oder einem Sternchen ohne Headernamen beginnen. Verwenden Sie nicht "CC:", "BCC" oder "Anon-Post-To:", weil die Überprüfung dann nicht funktioniert.

Beispiele für die Blockaden von Zieladressen:

To: *nichtsenden@blockiert.com*

Wenn die genannte Adresse in To-, CC-, oder BCC-Headern auftaucht, wird sie blockiert. Wie bereits oben festgestellt wurde, werden die Adressen separat überprüft.

Newsgroups: alt.geblockte.hierarchie.*

Im ersten Beispiel, wird die gesamte Hierarchie blockiert, im zweiten Beispiel nur eine einzige Gruppe. Auch hier enthält der Header während der Überprüfung nur eine einzige Newsgroup, daher ist kein Sternchen vor "alt" erforderlich (darf aber eingefügt werden). Die letzte Beispiel-Blockade betrifft sowohl Newsgroups-Header als auch Anon-Post-To Anweisungen.

*alt.blockierte.gruppe*

Diese Blockade erfasst alle Email-Adressen und Newsgroups in To, CC, BCC, Newsgroups-Headern und Anon-Post-To Anweisungen, weil kein Header vorangestellt wurde. Das Sternchen wird diesmal benötigt. Bedenken Sie, dass einige Mail2News-Gateways die Namen der Newsgroups im To-Header, als Teil einer Email-Adresse platzieren, daher auch das Sternchen am Ende der Zeichenfolge.

Beachten Sie, dass das Kommando "Anon-Post-To:" auch kontrolliert werden kann, ohne den Header "Newsgroups" zu beeinflussen. Das funktioniert mit Hilfe der Einträge in Dateien|Newsgruppen-Liste

Die Funktionstüchtigkeit Ihrer Blocklisten können Sie mit Hilfe des Test-Menüs überprüfen.


News Posting/Gruppen filtern

Wenn Global|News Aktivieren den Wert "Ja" hat, und für Senden|News-Weg ein Mail2News-Gateway oder ein NNTP-Server eingetragen ist, ist Ihr Remailer in der Lage per Anon-Post-To Newsartikel zu versenden

Reliable kann das Kommando "Anon-Post-To" getrennt vom "Newsgroups"- Header kontrollieren. Das bedeutet, dass Sie beeinflussen können, welche Newsgroups über NNTP und welche per Mail2News-Gateway erreichbar sind (also Nachrichten ohne Anon-Post-To Kommando). Zielblockaden wirken sich auf alle News-Artikel aus, inklusive Anon-Post-To und Email an Mail2News-Gateways. Um ausschließlich Anon-Post-To Nachrichten zu blockieren, zu beschränken oder zu erlauben, ohne dabei Mail2News-Nachrichten zu beeinflussen, verwenden Sie Dateien|Newsgruppen-Liste. Die Wirkung richtet sich nach der Einstellung in Global|Funktion Newsgruppen-Liste. Newsgroups-Header bleiben davon unbeeinflusst.

Stellvertreterzeichen sind erlaubt. Jede Gruppe im Header wird separat überprüft, so dass im Allgemeinen keine Sternchen vor und hinter den Gruppennamen erforderlich sind. Listen Sie eine Gruppe oder Hierarchie pro Zeile. Blockierte Gruppen werden entfernt und sollte danach keine Gruppe im Header übrig bleiben, wird die Nachricht gelöscht. Notieren Sie nicht "Anon-Post-To:" innerhalb der Suchkriterien. Beispiele:

de.geblockte.gruppe
alt.geblockte.hierarchie.*

Sie können die Liste der Newsgruppen mit dem Test Menü prüfen.

News-Signatur

Eine News-Signatur wird in Dateien|News-Signature eingetragen; sie kann manchen oder allen Newspostings angehängt werden. Die folgenden Einstellungen stehen in Global|Funktion News-Signature zur Verfügung:

Nur Anon-Post-To Artikel, die einen benutzerdefinierten From-Header tragen
Alle Newsartikel, die einen benutzerdefinierten From-Header enthalten
Alle Anon-Post-To Artikel
Alle Newsartikel
Niemals

Beachten Sie, dass sich "Alle Newsartikel" auf Nachrichten bezieht, die entweder Anon-Post-To- oder Newsgroups-Header enthalten, nicht jedoch auf Mail2News-Gateways, die die Namen von Newsgroups in der Email-Adresse einbauen. Diese Gateways werden Sie wohl über die Zieladressen blockieren müssen.

Wichtig: Wenn Ihr Remailer MIX unterstützt, erweitern Sie Ihren Schlüssel um das Zeichen "N", damit angezeigt ist, dass ein Post-Header verwendet werden kann (Ein Mixmaster Post-Kommando wird wie die Anon-Post-To Anweisung behandelt).


Stellvertreterzeichen

Stellvertreterzeichen finden in den folgenden Listen Verwendung

(Konfiguration|Dateien):

Mail Akzeptiert
Mail Abgelehnt
Erlaubte Ziele
Blockierte Zieladressen
Newsgruppen-Liste

Stellvertreterzeichen verallgemeinern Suchkriterien, wie in diesem Beispiel: A*B.

So kommt es zur Übereinstimmung mit jeder Zeichenfolge, die mit A beginnt (Groß- oder Kleinbuchstaben) und auf B endet. Also wie in AAB, ACCB, ABBBB. Sender und Zieladressen müssen so genau wie moeglich in Blocklisten notiert sein, da jede geblockte Mail gelöscht wird. Wenn sie sich bei einem Eintrag nicht sicher sind, testen Sie ihn mit Hilfe des Test-Menüs. Überprüfen Sie dabei, welche Header oder Adressen die Blockade auslösen und welche nicht.

Stellvertreterzeichen
Zeichen vertritt innerhalb einer Zeichenfolge
? jedes einzelne Zeichen
* keines oder mehr Zeichen
# jede einzelne Ziffer (0-9)
^ ein Zeilenumbruch

Beispiele für den Einsatz von Stellvertreterzeichen
Art der Übereinstimmung Muster Übereinstimmung Keine Übereinstimmung
Mehrere Zeichen a*a aa, aBa, aBBBa aBC
Mehrere Zeichen *ab* abc, AAB, Xab aZb, bac
Mehrere Zeichen ab* abcdefg, abc cab, aab
Einzelne Zeichen a?a aaa, a3a, aBa aBBBa
Einzelne Ziffern a#a a0a, a1a, a2a aaa, a10a
Mehrere Zeilen AAA^BBB AAA
BBB
AAABBB

5. Administration

Mailverlusten vorbeugen

Eines der Ziele von Reliable ist die Bereitstellung einer Remailer-Umgebung, die dem Verlust von Mail entgegenwirkt. Um die Zuverlässigkeit Ihres Remailers zu verbessern, beachten Sie die folgenden Empfehlungen:

Die Meldung "Keine Mixmaster-Ausgabe - Selbsttest" sollte nicht übersehen werden. Werden mehrere Mixmaster-Remailer langsam oder büßen an Zuverlässigkeit ein, so dass Ihre durchschnittliche "Uptime" unter den in MINREL angegebenen Wert fällt, stehen u. U. nicht mehr genügend zufällige Mix-Remailer zur Verfügung. Nachrichten können verlorengehen, wenn die Einstellung für MINREL nicht herabgesetzt wird. Selbsttest kann darüber Aufschluss geben und auch nach dem erneuten Hochsetzen der Mindest-Zuverlässigkeit wieder bestätigen, dass normaler Betrieb möglich ist.
Beachten Sie, dass die erneute Versendung der Verzeichnisse "Trash" oder "MailProb" niemals zu Nachrichtenduplikaten führt. Sind Sie also unsicher, dann wählen Sie "Wiederholen".

Die Wichtigkeit des regelmäßigen Schlüsselaustausches

Benutzer verlassen sich darauf, dass die Schlüssel Ihres Remailers (PGP und/oder Mixmaster) die Sicherheit und Anonymität ihrer Mail gewährleisten. Sollte ein Schlüssel Ihres Remailers auf irgendeinam Wege kompromittiert werden, durch Diebstahl, Gerichtsbeschluss oder Unfall, sind alle Nachrichten gefährdet, die jemals mit diesem Schlüssel verschlüsselt worden sind, besonders im Zusammenhang mit Nachrichtenarchiven.

Aus diesem Grunde sollten Sie unbedingt alle 6 bis 12 Monate die Remailerschlüssel gegen neue austauschen und die alten vernichten, -egal ob Sie einen privaten oder öffentlichen Remailer betreiben.

Um die Schlüssel auszuwechseln, gehen Sie wie folgt vor:

Es kann hilfreich sein, den Austausch Ihrer Remailer-Schlüssel in regelmäßigen Abständen durchzuführen. Benutzer können sich so daran gewöhnen, zu bestimmten Zeiten ihre Schlüssel zu aktualisieren. Empfohlene Verfallsdaten sind der 1. Januar und der 1. Juli.


Test-Methoden

Eine der handlichsten Techniken zum Testen, ist die eingebaute "Test-To"-Funktion von Reliable. Damit verschaffen Sie sich eine detaillierte Analyse jedes auftretenden Problems und seiner Ursachen. Fügen Sie einfach einen Header "Test-To" in Ihre Test-Nachricht ein.

Es kann bequem sein, eine separate Adresse als simmulierten Sender/Empfänger einzusetzen. Wenn die endgültige Zieladresse dagegen der Remailer selbst ist, landet die Test-Antwort direkt in Ihrem Maildump-Verzeichnis. Beachten Sie, dass Reliable Nachrichten an sich selbst im Allgemeinen nicht über SMTP verschickt.

Zu reinen Testzwecken, können Sie Verarbeitung|Dummies pro 6 h auf Null (0) setzen und die minimale, wie die maximale Verzögerung (Latency) auf 0:00.

Beachten sie, dass Reliable als wartungsarmer Remailer entworfen worden ist. Das bedeutet, dass das Programm die meisten Funktionen automatisch ausführt. Wenn Sie hartnäckig versuchen, es unter Kontrolle zu halten wird die Arbeit mit Reliable schwierig. Lassen Sie dem Programm genügend Raum und versenden Sie Test-Nachrichten, um die verschiedenen Funktionen zu überprüfen.


Reliable als lokalen Remailer betreiben

Reliable kann sowohl einen öffentlichen Remailer darstellen, der Benutzern gestattet, Nachrichten an den Remailer zu senden, aber auch einen privaten, lokalen Remailer, der nur von dem Computer genutzt wird, auf dem das Programm läuft. Ein solches System kann Ihre Anonymität und Sicherheit erhöhen. Die Fähigkeit, zusätzlichen Datenverkehr zu erzeugen, Nachrichten zu sammeln und umzusortieren machen eine Analyse Ihrer Mail äußerst schwierig (Das gilt noch verstärkt, wenn Sie einen öffentlichen Remailer etablieren - Ihre Mail in den Datenstrom einzureihen, der Ihren Dienst passiert, macht das Zurückverfolgen Ihrer Nachrichten faktisch unmöglich).

Das Installationsverfahren ist in beiden Fällen praktisch identisch und Reliable ist wartungsarm. Denoch sind einige Punkte zu bachten, wenn es darum geht einen privaten Remailer zu betreiben:


Jack B. Nymble mit Reliable verwenden

Aufnehmen Ihres Remailers

In Nachrichten- und Nym-Büchern können Sie jede Remailer-Adresse notieren und "Add" drücken. Bequemer ist es, Ihren Remailer in die Drop-Down-Listen aufzunehmen.

Für die Cypherpunk-Funktionen, tragen Sie Ihren Remailer auf der Seite "Add" des Statistik-Buches ein. Sie können auch den Namen angeben:

ihr_remailer@domain.de (Name)

Für Mixmaster fügen Sie den Remailer in den Dateien type2.lis und pubring.mix ein.

Im Anschluss an diese Änderungen, drücken Sie im Statistik-Buch die Taste "Update"

Beachten Sie: Wenn Sie einen öffentlichen Remailer betreiben und auf Statistik-Seiten gelistet werden möchten, sollten Sie eine Meldung an die Adresse remailer-operators@anon.lcs.mit.edu senden und dabei Ihre(n) Schlüssel mitliefern. Informationen darüber, wie sie an dieser Mailingliste teilnehmen, erhalten Sie von remailer-operators-request@anon.lcs.mit.edu.

Konfiguration der Mailablage

(Mail Dump)
Die Ablage von Reliable (wo Nicht-Remailer-Nachrichten gespeichert werden), ist kompatibel zu JBN gestaltet (und jede andere Anwendung, die das UNIX Nachrichten-Format unterstützt). Wenn der Posteingang von JBN zum Beispiel c:\JBN\Inbox ist, setzen Sie den Maildump-Pfad von Reliable auf c:\JBN\Inbox\MailDump. Das Verzeichnis MailDump erscheint im Fenster "View Mail" von JBN. Jede Klartextnachricht, die an Ihren Remailer gesendet wird, taucht hier auf (vorausgesetzt, Sie haben Verarbeitung|Klartext Speichern auf "Ja" gesetzt).

"Sending to UNIX"

Jack B. Nymble 1.3.2 (und später) kann Mail direkt in das Eingangs-Verzeichnis (MAILIN) von Reliable senden, statt an einen SMTP-Server. Solche Nachrichten werden vom Remailer genau wie diejenigen behandelt, die über den POP3-Dienst abgerufen wurden und ebenfalls mit den Blocklisten verglichen.

Suchen Sie eine unbenutzte SMTP-Karte im Menü Optionen|User Profile von Jack B. Nymble. Für SMTP Server geben Sie den kompletten Pfad des MAILIN-Verzeichnnisses von Reliable ein, also z.B.

C:\Reliable\Mail\MAILIN

Außerdem notieren Sie noch eine Email-Adresse ("Real Email Address"), die im From-Header abgesendeter Mail erscheinen soll.

Wird von JBN aus Mail über dieses SMTP-Profil versendet, landet die Nachricht im Pfad, der für "Unix Message File Format" gewählt worden ist.

Wichtig: Beachten Sie, dass jede Nachricht, die über dieses Profil versendet wird, im MAILIN-Verzeichnis von Reliable endet und verarbeitet wird, unabhängig von der Zieladresse. Bei Verwendung dieser Funktion, sollte Ihr Remailer generell immer der erste in der Kette sein, die sie im Nachrichtenbuch zusammenstellen.


Andere Software

NetLaunch

NetLaunch ist ein nützliches Hilfsprogramm, das Wählverbindungen aufbaut, unterbrochene Verbindungen automatisch wiederherstellt und Programme nach erfolgreichem Verbindungsaufbau startet, b.z.w. nach dem Verbindungsabbau wieder schließt. Das kleine und effiziente Programm wird zur Benutzung mit Reliable unter Windows95/98 und NT empfohlen.

NetLaunch kann aus dem WWW von Black Castle Software geladen werden.


Sprachdateien

Reliable benutzt Sprachdateien um Mehrsprachigkeit zu erreichen. Wenn Sie es vorziehen, im Programm mit einer andere Sprache als Englisch konfrontiert zu werden, rufen Sie die jeweiligen Sprachdateien ab. Konsultieren Sie die Linksammlung der Potato Software Homesite, wenn Sie aktuelle Informationen zu vorhandenen Sprachdateien suchen. Nach dem Download, ersetzen Sie folgende Dateien im Programmverzeichnis von Reliable (Sichern Sie dennoch vorher die Originale):

LangMsg.DAT Haupt-Sprachdatei
LangConf.DAT Sprachdatei für die Konfiguration
OperMan.HTM Administratorenhandbuch
UserMan.HTM Benutzerhandbuch

Alle Texte innerhalb des Reliable-Programmes werden in der alternativen Sprache erscheinen. Anweisungen und Optionen für externe Nutzer des Remailers bleiben englisch.
Aktuell verfügbare Sprachversionen:

[Wenn Sie mehrsprachig sind und eine Übersetzung beisteuern wollen, nehmen sie Kontakt mit Potato Software auf.]


Empfehlungen zur Administration

Betreiber von Remailern unterscheiden sich darin, wie sie ihren Dienst verwalten. Einige vermeiden die Teilnahme an Diskussionen, indem sie keinerlei Kontaktadresse preisgeben und minimieren die Information in ihren Headern. Andere machen Kontakt- und Beschwerdeadressen bekannt und beantworten Anfragen. Sie sollten die folgenden Punkte durchdenken:


Nürnberg, 15. März 1999 (Fehler, Fehler, Fehler...)
Michael Uplawski < der_ups@gmx.net >

Erzeugt mit Arachnophilia