Interview mit Spiro Simitis
In ihrer Ausgabe 23/1997 bringt die COMPUTERWOCHE auf den Seiten 27 und 28 ein Interview mit Spiro Simitis, Professor an der Universität Frankfurt und vom 1975 bis 1991 hessischer Datenschutzbeauftragter. Spiro Simitis fordert darin ein GAK-System, bei dem die Schlüssel bei den Datenschutzbeauftragten zu hinterlegen wären. "Niemand darf bestreiten, daß es Situationen gibt, in denen der Staat einen Zugriff haben muß, aber nur unter genau definierten Vorbedingungen."

Zensur im Internet

Simitis
Es hat sich gezeigt, daß eine solche Selbstkontrolle nicht funktioniert. Sie scheitert an den unterschiedlichen Interessen. Weil aber das Internet kein rechtsfreier Raum ist, brauchen wir verbindliche Regeln. Der traditionelle Weg ist ein internationales Abkommen zwischen allen beteiligten Staaten; ein komplizierter Prozeß, der sicherlich sehr lange dauern würde. Denkbar ist aber auch, daß man technische Vorkehrungen entwickelt, die es ermöglichen, von vornherein zu filtern und bestimmte Sendungen unzugänglich zu machen.

Computerwoche
Die Anwendung von Filtertechniken, die Inhalte auf ihre Sinnbedeutung überprüfen, birgt aber auch die Gefahr einer Fehlinterpretation.

Simitis
Ein Filter ist immer ein Mittel der Zensur. Dieser Konsequenz muß man sich deutlich bewußt sein.
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