Martina Lenk fragte im Auftrag der Schweriner Volkszeitung:
- Name
- Lutz Donnerhacke
- geboren
- "Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?" pflegte einer unserer
Lehrer zu sagen. Das Datum der Endfertigung ist unwichtig, Garantie
ist eh' keine mehr drauf.
- Der erste Computer...
- ...war ein C64.
Mit viel Mühe setzte sich die Erkenntnis durch, daß ein solcher Computer
eigentlich nur die Menschen verarscht, indem er aufs Wort gehorcht und
dabei die Ungenauigkeiten des menschlichen Geistes bloßstellt. Ach, wäre
das Teil wenigstens etwas intelligent! Aber nein, dumm wie ein Brot war
der Kasten.
Nunja, heute sind die Dinger wenigstens schneller dumm.
- Das erste Mal im Netz
-
Dumpfes Rauschen der Lüfter im Rechnerraum der Uni. Kopfschmerzen.
Ohne Frank Klemm wäre ich da nicht
rein oder zumindest sehr schnell wieder rausgekommen.
Mit eMail und
Usenet News beginnend eröffneten sich die Horizonte des
Datennetzes sehr schnell. Suche nach Wissen vereinfacht, beschleunigt.
Puls des Netzes. Bumm, bumm, ... Es lebt.
- Beruf oder Studium oder...
-
Diese Gesellschaft erfordert offensichtlich etwas in der Richtung. Ein
Zettel zählt mehr als Leistung. Bürokratie im Hochformat.
Als sich im ausgehenden Mittelalter die Akademien gründeten,
waren diese als ein Hort des freien Denkens und der interdiziplinären
Kommunikation angelegt. Ist es das heute noch? Was soll das sein: Abschluß?
Das Netz vergißt nach etwa 6 Wochen. Es ist eine tägliche Prüfung wie das
Leben...
Beruf heißt in dieser Gesellschaft 'Geld zum Leben'. Ja, da ich lebe,
scheine ich einen Beruf zu haben, oder habe ist das wieder ein
Mißverständnis?
- Nach zwei Wochen ohne Computer wuerde ich...
-
... immer noch leben. Computer sind einfache Denkzeuge. Wertvoll sind sie
in ihrere Genauigkeit und Schnelligkeit. Zum denken brauche ich sie nicht,
die behindern eher das Denken. Mit Zettel und Stift läßt sich denken, mit
den "Denkzeugen" nicht.
Computer sind Atome des Netzes. Ohne sie gäbe es das Netz nicht. Sie
selbst sind jedoch unwichtig. Das Netz als lebendes Wesen fehlt mir wie
ein Freund, bei längerer Abwesenheit.
Wie lange? Etliche Monate...
- Meine Lieblingslinks
-
grins Links. Möglicherweise strafbare Querverweise in
einem jungen Medium. Links sind unwichtig. Informationen müssen gefunden
werden. Dafür sind Links ungeeignet.
Links sind Verweise der Anerkennung. Mein Hochachtung denen, die wissen,
was Mißbrauch ist und wie mensch sich dagegen wehrt. Es sind zu viele um
sie zu benennen. Genannt sei hier nur Julf Helsingius, für den es keinen
Link mehr geben kann.
(Be) Deutungen
- Internet
- Internet ist ein junges lebendes Wesen, daß viel Schutz bedarf.
Was wäre, wenn es erwachsen wird und Staatbürgerschaftsrechte vergäbe?
- Geschwindigkeit
- Die Dummheit der Menschen ist unerschöpflich, die Kapazitäten der Technik
nicht. Geschwindigkeit v im Netz ist umgekehrt proportional der
bedienenden Dummheit D und direkt proportional der
Technikkapazitäten K.
v=K/D (in geeigneten Einheiten)
- Demokratie und Netz
- Das Netizen Projekt (kein Link, es ist eingeschlafen), versuchte, Internet
als Staat durchzubringen. Demokratie wird im Internet mit den Füßen
gelebt. Abstimmungen, Regularien, Task Forces, ... Alles Quatsch. Es
wird benutzt, was funktioniert. Wenn eine Abstimmung notwendige
Bedingungen erzeugt, wird sie stattfinden. Wenn es anders geht, wird es
anders laufen.
Was die sogenannten Demokraten weltlicher Prägung unter Demokratie
verstehen ist zur Bürokratie verkommen. Leider macht sich diese Tendenz
im Netz auch breit. Reglungswut.
Verständnis ist gefragt: Förderverein
Informationstechnik und Gesellschaft e.V. (Gelobt sei die Bürokratie).
- Zukunft real
- Die Zukunft besteht im Denken. Solange ich denken darf, habe ich eine
Zukunft.
- Wünsche und Träume
- Natürlichen Trieben nachgeben. Reisen, Erfahrungen sammeln, die Art
erhalten. Letzteres heißt insbesondere beim Menschen: Wissen vermitteln.
Projekte
Akutell laufende Projekte gibt es viele. Zum einen befasse ich mich mit
Kryptographie, sozusagen mit dem Knacken von IDEA. In diesem Bereich fallen
auch ganz praktische Ergebnisse ab, wie zum Beispiel die elektronische
Beweis- und Dokumentensicherung, die vor die
Bundesnotarkammer soll. Damit solle es
möglich sein, Dokumente, wie im richtigen Leben in die Hand zu bekommen, die
auch noch in 50 oder 100 Jahren etwas Beweiswert haben.
Mit dieser Dokumentensicherung läßt sich Geld machen. Richtiges
elektronisches Geld mit allem, was mensch sich wünscht: Anonymität,
Zahlungssicherheit, Teilbarkeit und beliebige Weitergebbarkeit.
Eigentlich besteht jedoch im gesammten Sicherheitsbereich ein gewisser
Mangel an Vertrauen. Was tun? Bauen wir uns unsere eigene Vertrauensinstanz,
die Zertifikationsinstanz des
Individual Network e.V..
Vertrauen bedarf Verständnis. Der Förderverein
Informationstechnik und Gesellschaft e.V. soll es leisten.
Im Rahmen dieser Kontakte gerät mensch schnell in die Zwickmühlen der
Politik. Kryptographie
in der Politik genauer gesagt. "Damit schließt sich der Kreis, die Kette
ist gültig." (Umberto Eco, "Das Focaultsche Pendel")
Wildgewordene Politiker, die von Stammtischbierschaum und Blut in den
Augen blind umhertappen, zerschmettern
nach Recht und Gesetz schreiend jede positive Entwicklung. Politics made in
Germany. Ein Kainsmal.
Abwehr gegen diese Dummheiten muß jeder allein schaffen. Hilfestellung
mögen die in Deutsche übersetzen Anleitungstexte
anonymer und pseudonymer Remailer geben.
Ein ganz anderes Feld ist das Lehren. Um Netze lehren zu können muß ein
Anschluß her. Dazu wurde der Thüringen Netz e.V.
gegründet. Um die Deutsche Telekom AG als Preistreiber herauszunehmen, gehen
wir durch die Luft.
Tja und wenn's mal nicht so ernsthaft zugehen soll, geht es ins Usenet. Aber auch da geht nicht alles von allein, so ließ
ich mich breitschlagen etwas mitzuhelfen...
|