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Standunkte der F.D.P. |
Aus den am Sonnabend auf dem Medien-Parteitag der
schleswig-holsteinischen FDP beschlossenen "Standpunkten einer
liberalen Partei zu modernen Kommunikationstechnologien":
Niemand darf dem Bürger das Recht beschneiden, seine Daten
durch Verschlüsselung vor dem unbefugten Zugriff Dritter
zu schützen.
In der Rede von Justizminister Schmidt-Jortzig, der das Papier dem
dem Parteitag vorstellte, heißt es:
Derzeit steht die Forderung nach einem Kryptographieverbot im
Raum bzw. die Forderung, alle Schlüssel bei einer zentralen
Behörde zu hinterlegen, die die Nachrichten dann beliebig
entschlüsseln kann.
Diese Forderung ist zutiefst illiberal.
Die Schleswig-Holsteinische Landeszeitung / Stormarner Tageblatt
berichtet darüber auf Seite 1 und 2.
- shz
- Bundesinnenminister Manfred Kanther sieht das anders. Er will die
Verschlüsselung verbieten, um Straftätern leichter auf die Spur zu
kommen. Droht da innerhalb der Koalition ein Konflikt, schließlich
sind die neuen Medien ein wichtiges Zukunftsthema?
- Schmidt-Jortzig
- Das könnte durchaus sein, denn an diesem Punkt werden
Grundsatzfragen berührt. Hier stoßen unterschiedliche Einstellungen
aufeinander. Diejenigen, die eher die Risiken und Gefahren statt die
Chanden der neuen Medien sehen, werden sich gegen die Verschlüsselung
von Nachrichten durch die Benutzer zu sträuben versuchen. Hier müssen
wir aber auch im Sinne neuer Arbeitsplätze eine Grundsatzentscheidung
gegen das Verschlüsselungsverbot treffen, das sich technisch ohnehin
nicht durchsetzen ließe [...]
Standpunkte
und Schmidt-Jortzigs Rede
Der FDP Abgeordnete Dr. Herbert Heitmann sagt im Forum
"Verbot von Verschlüsselungen"
Thema: Verbot von Verschlüsselungen
Autor: Dr. Herbert Heitmann
Datum: 07.01.97 10:32
Email: fraktion@liberale.de
Re: Bundesregierung plant Verschlüsselungsverbot
Sehr geehrter Herr Pfeilsticker,
Sie zitieren einen Artikel aus dem Spiegel über den Versuch der
Bundesregierung, in der Weihnachtsruhe "in aller Eile eine
restriktive Regelung der Datenverschluesselung im Internet
durchzusetzen". Um eine neue Regelung auf den parlamentarischen Weg
zu bringen, muß diese zunächst durchs Bundeskabinett. Und hier wäre
der Versuch - wenn es denn einen gegeben hätte - eine "restriktive
Regelung der Datenverschlüsselung" durchzusetzen, gescheitert, denn
mit der F.D.P. ist ein derartiger Eingriff in die
Persönlichkeitsrechte nicht zu machen.
Herbert Heitmann
Forschungspolitischer Referent der F.D.P.-Bundestagsfraktion
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