Kritik am VolXlaser
Frank Klemm schrieb in thur.comm.dfue:

Mir wurde gestern abend ein Bausatz für ein Laserlink in die Hand gedrückt mit der Bitte, mir die Technik anzusehen. Es handelt sich dabei um 2 Bausätze zum Preis von 210,- DM inklusive Versand und Mehrwertsteuer zum Aufbau einer Verbindung.

Der Bausatz war hochgradig unvollständig und enthielt 4 von 44 notwendigen Bauelementen sowie die notwendige Leiterplatte. Bezahlung erfolgt als Vorauskasse. Bei teilkommerzieller Nutzung des Bausatzes werden weitere Gebühren fällig.

Kurzbeschreibung des Bausatzes

  1. Die Schaltung ist eine leitungslose RS-232-Verbindung. Sie beinhaltet nur die Elektronik, keine Optik oder Hinweise auf den Aufbau einer Optik
  2. Es fehlen auf der einen Platine 10, auf der anderen 11 Bohrloecher.
  3. Die Lötaugen sind viel zu klein, daher Gefahr beim Löten, dass diese sich lösen. Mindestgröße sollten 12 mil garantierte Lötaugengröße sein. Schwierigkeitsgrad 1, 1-seitig, kleiner als 4" x 4", nicht durch- kontaktiert. 100 Leiterplatten dieser Größe kosten ca. 600 DM bei einer auf High-Tec spezialisierten Leiterplattenfirma in Jena (die Leiterplatten bis Schwierigkeitsgrad 6, 10 lagig, bis 10" x 10", durchkontaktiert und getestet für Preise weit jenseits von 1000 DM anbietet).
  4. Bohrlöcher sind viel zu unexakt gebohrt. Am RS-232-Steckerverbinder tritt ein Fehler von 15-20 mil (0.4-0.5 mm) auf. In Zusammenhang mit 2. ist die Funktionstüchtigkeit gefährdet, da Durchgangsverbindungen zum Teil weggebohrt worden.
  5. Leiterplatte ist korrodiert, muss zum Löten daher erst einmal vorbehandelt werden, damit die Lötaugen durch Überhitzung sich nicht lösen. (hoffe, das klappt).
  6. Bauelementekosten der verschickten Bauelemente bei Conrad betragen bei Einzelbestellung etwa 50 DM. Bei Massenbestellungen und/oder Bestellungen bei anderen Versendern ist es ein leichtes, diesen Preis deutlich zu unterbieten. Die Zusatzkosten durch die fehlenden Bauelemente betragen, wenn man sie bei Conrad kauft, 24 DM. Es macht Arbeit, die Bauelemente aus der Bastelkiste zu entnehmen, da die notwendigen Bauelemente nur durch ihre Bestellnummer bei Conrad genau identifiziert werden können.
  7. Wellenlänge ist 670 nm, wahrscheinlich damit visuell justiert werden kann. Besser und billiger ist 780 oder 950 nm. 1350 nm wird wieder zu teuer (Ge).
  8. Kein Schaltbild, kein Pegelplan, keine Inbetriebnahme-Anleitung. Als "Kopierschutz" einer 1-Lagen-Leiterplatte kann das nicht dienen, den es ist etwa 2 Stunden Arbeit, den Schaltplan aufzunehmen.

Hat jemand den Bausatz schon zum Laufen gebracht? Welche Probleme sind aufgetreten?

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