Funkstrecken sind Standleitungen, die nicht erdgebunden und damit frei
von vielen Eigentümergenehmigungen sind. Gerade im Stadtbereich sind die
Stationen eng genug beisammen, um das effektiv werden zu lassen. Bereits vor
mehr als einem Jahr wurde damit im Prenzlauer Berg Berlin mit dem Projekt
Prenzlnet
begonnen. Dies ist inzwischen zwar auf den Boden der
Kabel zurückgekommen, aber trotzdem sehr interessant.
Einige durchgeführte Tests, u.a. auf dem
Alsterfest in Hamburg, endeten
vielversprechend.
Leider versuchen die großen Mitspieler das Projekt zu
zerstören. Mittels einer
Änderung
der Gebührenordnug versucht das BMPT diese Lösung gemäß Absatz C.3 mit
einer Lizenzgebühr von 50Pf pro Einwohner zu sabotieren! Jena mit 100000
Einwohnern würde somit erstmal schlappe 50000DM Lizenzgebühr kosten. (Dank an
die Scanner in Berlin. Heißen Dank.) Glücklicherweise haben wir jedoch schon
begonnen...
Dazu gibt es auch einen
Kommentar von Altvater.
Technik
2.4 GHz
Im Prinzip kommen nur 2.4 GHz Funkbrücken in Frage, da diese das beste
Preis/Leistungsverhältnis bieten. Diese arbeiten im gleichen Bereich, wie
die Microwellenherde und benutzen deshalb Spread
Spectrum Techniken. Eine
Produktübersicht wurde
von Barry McLarnon zusammengestellt.
Diese Funkbrücken arbeiten nach IEEE 802.11 und stellen für den hier
betrachteten Level einfach einen Punkt zu Multipunkt (also Funkzellen)
Betrieb mit ein bis 10 Mbps zur Verfügung. Momentane Geräte liefern ein bis
drei Mbps, abhängig von der Geographie.
Es gibt besondere Antennen, die die normalen 3db Rundstrahler an die
Besonderheiten der Umgebung anpassen und dabei höhere Reichweiten oder
höhere Durchsätze erzielen. So sind 6db Rundstrahler für die zelltreibenden
Geräte sinnvoll, für die einfachen Stationen genügen dann die normalen
Antennen oder die Richtstrahler mit 8,5db, 12db, 18db oder gar 24db.
Ist das zellaufbauende Gerät zu weit für einen Rundstrahler entfernt,
kann auch eine Antennenweiche benutzt werden, um dem Gerät zwei
"Blick"richtungen zu erschließen, anstatt zwei Geräte zu kaufen.
Einige Geräte benötigen Antennen paarweise (z.B. Altvater), da eine
Antenne sendet und die andere empfängt, andere Hersteller (z.B. BreezeCom)
gestatten die Konfiguration auf eine Antenne zu beschränken.
433 MHz
MMCE bietet (zugelassene) 433MHz
Transceiver mit 500mW, die 800m im Gebäude und 20km auf Sicht mit bis zu
19.200BpS überbrücken (sollen). Anschluß ist V.24. Das Pärchen kostet 4000DM
beu 500mW und 2500DM bei 10mW (gesetzlich freie Obergrenze).
Anbieter
Eine kurze Recherche
ergab einige interessante Rückmeldungen, die in den
News zusammengefaßt wurden. Darüberhinaus
bietet Harris Semiconductor
für unsere Bastelfreunde einiges zum Selbstlöten.
Diese Lösung wird von
Mannheimer
Studenten verfolgt.
Von BreezeCOM liegen Geräte vor.
Diese wurden ebenso ausprobiert, wie die Geräte von Altvater. Mit
Richtantennen hatten die Altvater Geräte keine Probleme mit einem Link quer
durch drei Häuser oder 5km freie Sicht, jedoch eben nur 128 kbps.
Darüberhinaus haben beide Geräte auf dem Chaos
Communication Congress 1996 in Hamburg Furore gemacht.
Eine besonders interessante
Zusammenfassung der BreezeCom Geräte hat Lukas
Wunner zusammengestellt.
In Magdeburg
verwendet man ISA-Karten
des Typs ZCom, basierend auf dem
"PRISM" Harris Chipsatz. Es sind 2MBit-Karten (802.11) (real schafft man
160kBytes/s im Nahbereich, effektive Raten liegen so bei 80..120kBytes/s bei
Entfernungen derzeit von 500m..4km)und kosten z.Z. 1280DM (schon mit MwSt)
inklusive einer kleinen Antenne, mit der man schon bis zu 1km weit kommen
kann (mit ner Blechbuechse als Reflektor :-), wenn die Gegenseite eine
ordentliche Antenne hat. Treiber
gibts fuer DOS (packet), Windows95, NT, linux, FreeBsd und weitere.
Preise
Die Preise für diese Lösungen liegen ab 2000DM für eine einfache Station
und ab 3600DM für eine Funkzellen aufbauende Station. Antennenpreise
liegen bei 500 bis 700DM.
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